Corporate Influencer:innen können eine wichtige Rolle in der Außendarstellung eines Unternehmens einnehmen. Gerade, wenn es darum geht, Haltung zu zeigen. Doch bevor ein Beitrag erstellt wird, der über die eigene Fachlichkeit oder Insights aus dem Alltag hinausgeht, sollten einige Voraussetzungen erfüllt sein:
🎯 Sicherheit: Politische Haltung sollte fest in der Unternehmenskultur verankert sein. Ist die Organisation zudem bereit, offiziell Position zu beziehen?
🎯 Leitplanken: Welche Vorgaben macht die Guideline des Unternehmens? Sind politische Themen im Rahmen des Markenbotschafter-Programms überhaupt vorgesehen? Wie sieht die Autorisierungsschleife aus?
🎯 Expertise: Jeder Corporate Influencer sollte sich selbst reflektieren: Welche Themen liegen mir? Womit kenne ich mich wirklich gut aus und worüber kann/will ich diskutieren?
Eine starke Debatte entsteht durch fundiertes Wissen und engagiertes Community-Management. Wenn diese drei Punkte klar sind, kann ein authentischer und wirkungsvoller Beitrag entstehen, der Haltung zeigt, zur Marke passt und nicht für Konflikte im Nachhinein sorgt.
Allerdings: Kraft und Zeit wird es kosten. Das sollten Marktenbotschafter:innen unbedingt einplanen. Beispielsweise auch, indem sie die Uhrzeit eines Beitrags so abstimmen, dass sie im Arbeitsalltag zusätzlich Luft für die Moderation haben.
Mir war es sehr wichtig, im Rahmen eines Impulsvortrags auf der Corporate-Influencer-Stage der HR-Messe Zukunft Personal, an Unternehmen zu appellieren, auch politische Positionierung in ihrer Employer-Branding-Strategie mitzudenken. Sich als Unternehmen politisch klar zu äußern – so wurde es schnell klar im Austausch – sind „wir nicht gewöhnt“ und versucht man „eher zu vermeiden“. Meine Argumente, damit jetzt zu beginnen: Eine freiheitliche demokratische Gesellschaft bildet die Basis für wirtschaftlichen Wohlstand, da sie Rechtssicherheit, politischen Frieden und die freie Entfaltung von Innovation und Unternehmergeist gewährleistet. Demokratische Systeme fördern Meinungsfreiheit, Rechtsstaatlichkeit und den Schutz individueller Rechte, was zu einem stabilen wirtschaftlichen Umfeld führt. Unternehmen können unter diesen Bedingungen sicher planen, investieren und wachsen. Gleichzeitig schafft die Offenheit einer demokratischen Gesellschaft Raum für Wettbewerb und Innovation, wodurch neue Geschäftsideen und Technologien entstehen, die langfristig das Wirtschaftswachstum fördern. Viele potentielle Bewerber:innen und Fachkräfte sind auf LinkedIn aktiv – die Mitgliederzahl der Plattform wächst rasant weiter. Sie registrieren Haltungsthemen in der Regel wohlwollend und verfolgen Debatten.
Unternehmen fühlen sich unsicher
In einer zunehmend polarisierten Gesellschaft wird es in meinen Augen für Arbeitgeber oder Markenbotschafter:innen wichtiger, klare Statements zu setzen. Das ist jedoch etwas anderes, als über die eigene Fachlichkeit zu schreiben. Ob sie über ein politisches Thema schreiben oder sich für einen Wertestandpunkt stark machen – so sollten man vorgehen:
1️⃣ Idee(n)
Inspiration ziehen aus aktuellen Ereignissen, Erlebnissen oder Themen entwickeln aus einen eigenen Erkenntnissen. Was bewegt uns und viele andere gerade?
2️⃣ Thema/These
In einem Satz formulieren, worum es im Beitrag gehen soll. Dies kann eine Arbeitsüberschrift oder direkt die Headline sein.
3️⃣ Einordnung
Warum ist das Thema relevant? Welche Bedeutung hat es für den Verfasser und warum könnte es für andere wichtig sein?
4️⃣ Zahlen/Daten
Die Argumentation mit Fakten stützen. Gibt es Studien, wissenschaftliche Arbeiten oder andere Publikationen, die die Aussage bekräftigen?
5️⃣ Zitat/Verweis
Referenzen zu glaubwürdigen Quellen ziehen oder relevante Aussagen zitieren, um die eigene Position noch weiter zu untermauern.
6️⃣ Konzept & Struktur
Jetzt muss alles in Form gebracht werden! Geeignete visuelle Elemente oder eine passende Struktur wählen, um den Beitrag ansprechend zu gestalten – ob als Text, Video oder Bildstrecke.
💡Es braucht Übung und Mut für ein erstes Thema. Und andere Menschen, die unterstützen. Debatten mit der Community werden sogar erfahrene Personal Brands fordern, aber letztlich das Profil um gesellschaftlich relevante Themen bereichern. Ein weiterer Vorteil: Das Engagement solcher Themen ist in der Regel sehr hoch.
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Dieser Beitrag macht Sie neugierig und sie möchten mehr darüber erfahren, wie Markenbotschafter:innen von journalistischer Expertise profitieren und ihre eigenen Haltungsthemen entwickeln können? Kommen Sie gern auf mich zu, gern unterstütze ich Ihr Team – strategisch und handwerklich!