Vielfalt braucht Rückenwind

Vielfalt braucht Rückenwind 🏳️🌈
… keinen Gegenwind von rechts. Heute, am Deutschen Diversity Tag, möchte ich ein paar Gedanken teilen, die mir als Journalistin und Gründerin von Kommunikation mit Haltung besonders unter den Nägeln brennen.
Ein Tag, den die Initiative Charta der Vielfalt e.V. 2012 ins Leben rief und der jährlich in Unternehmen sowie Institutionen mit verschiedenen Aktionen „gefeiert“ wird.
Vielfalt wurde in den vergangenen Jahren vielerorts als Fortschritt zelebriert – und das mit Recht. Doch aktuell erleben wir eine gesellschaftliche Rolle rückwärts: Schritte, die wir als Arbeitswelt und Gesellschaft bereits gegangen sind, werden plötzlich wieder infrage gestellt. Durch politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Druck – ganz massiv aus den USA – geraten Quotenregelungen, Gleichstellungsprogramme oder Diversitätsbeauftragte unter Beschuss.
Die Begründung(en)? Eine davon lautet: Vielfalt brauche keine Regeln, sie entstehe von selbst. Oder: Quoten seien „umgekehrte Diskriminierung“. Diese Argumentation ist nicht nur billig – sie lenkt auch vom Kern ab: Strukturelle Ungleichheiten verschwinden nicht durch Abwarten oder gute Absichten. Sondern durch Haltung und Handeln. Auch wenn das heißt, Druck standzuhalten.
Als Journalistin habe ich oft zu Diversity-Themen recherchiert, Debatten angestoßen und zweimal die Diversity-Stage auf dem Deutschen Hotelkongress der Allgemeinen Hotel- und Gastronomie-Zeitung moderiert. Heute unterstütze ich mit meinem eigenen Unternehmen Organisationen dabei, Werte wie Vielfalt, Fairness und Zugehörigkeit nicht nur in Hochglanzbroschüren zu bekennen, sondern konsequent im Alltag zu leben und zu kommunizieren – nach innen wie außen.
Und ich stärke Menschen, die von Diskriminierung und Chancenungleichheit betroffen sind – als Unternehmerin, Coach und auch ehrenamtlich. An dieser Stelle kann Wunderbares passieren. Beispielsweise, wenn von sozialer Ungleichheit betroffene Personen mit Unterstützung ihren Bildungsweg fortsetzen können. In einem Alter, in dem sie von vielen anderen Menschen – auch Behörden – schon abgeschrieben wurden. Gerade älteren Menschen wird grundsätzlich weniger Veränderungswille im Vorfeld zugetraut als Jüngeren. Und: Jede:r von uns kann etwas mehr Vielfalt und Toleranz bewirken. Wer die Augen offen hält, findet Möglichkeiten, sich einzubringen. Als Unternehmer:in, Führungskraft, als Kolleg:in, Mentor:in oder Freund:in.
Vielfalt ist keine Bedrohung, sondern ein menschliche Bereicherung. Vielfalt ist ein Wettbewerbsvorteil. Eine Haltung. Und ein Versprechen an eine wertebasierte, demokratische Zukunft – für die Arbeitswelt, die Gesellschaft und jeden Einzelnen von uns.
Herzlich,
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