Die aktuellen Entscheidungen von Walmart, zentrale Diversity-, Equity- und Inclusion-(DEI)-Programme zurückzufahren, sehen laut Reuters so aus:
❌ein Zentrum für Rassengleichheit wird nicht weitergeführt,
❌die Unterstützung des LGBTQ+-Corporate-Equality-Index wird eingestellt und
❌ethnische und geschlechtsspezifische Kriterien spielen in der Lieferantenpolitik keine Rolle mehr.
Einzelne Nice-to-have-Maßnahmen, die man sich in Krisenzeiten nicht (mehr) leisten kann? Nein! Diese Änderungen stehen sinnbildlich für eine Bewegung, die Errungenschaften im Bereich Chancengleichheit und Diversität gefährdet – zugunsten eines vermeintlichen „neutralen“ Kurses. Doch wie neutral ist es wirklich, wenn konservative Kräfte Druck auf Unternehmen ausüben und sie dazu bringen, gesellschaftliche Verantwortung zurückzuschrauben? Sich stattdessen auf den Wert Belonging zu berufen, zur Güte – wie eine große Coffee-Shop-Kette es bereits getan hat, verdirbt das Aroma. Dieser Kaffee schmeckt mir nicht mehr!
In einer Zeit, in der Polarisierung zunimmt, brauchen wir mehr Haltung, nicht weniger. Unternehmen spielen eine zentrale Rolle dabei, Brücken zu bauen, Werte vorzuleben und für die Freiheit jedes Einzelnen einzustehen – unabhängig von Ethnie, Geschlecht oder sexueller Orientierung.
Was passiert, wenn Unternehmen dem Druck einer lautstarken, konservativen Minderheit nachgeben? Sie verlieren nicht nur ihre Glaubwürdigkeit, sondern auch die Chance, für eine offene, inklusive Gesellschaft einzustehen. Langfristig verlieren sie auch die Menschen, die sich mit klaren Werten und echtem Engagement identifizieren. Gerade angesichts von Fachkräftemangel und gesellschaftlichem Wandel wird dies nicht ohne Konsequenzen bleiben. Für uns alle. Wir setzen womöglich aufs Spiel, wofür wir stehen möchten – ohne dafür einzustehen.
Solche Rückschritte möchte ich nicht hinnehmen. Es geht nicht nur um Wirtschaftspolitik – es geht um Grundrechte, um Freiheit und um das gesellschaftliche Miteinander.