Ein Appell, der bleibt: „Seid Menschen!“


Margot Friedländer ist im Alter von 103 Jahren gestorben. Generationen trauern gemeinsam, in den Medien und Social-Media-Kanälen wird ihr allergrößter Respekt erwiesen – zurecht. Ihre Stimme war eine Mahnung gegen das Vergessen und ein Appell an die Menschlichkeit. Bis zuletzt suchte die Holocaust-Überlebende den Austausch mit jungen Menschen, um ihre Geschichte weiterzugeben und für eine Zukunft ohne Hass und Ausgrenzung einzutreten.

Ich bin sehr traurig. Mit Margot Friedländer verlieren wir eine beeindruckende Persönlichkeit. Ihre Botschaft “Seid Menschen” bleibt in Erinnerung – ein Appell, der heute aktueller ist denn je.

Friedländers Engagement für die Erinnerungskultur und ihren unermüdlichen Einsatz, junge Menschen zu sensibilisieren, sind ein Vermächtnis. In Zeiten, in denen gesellschaftliche Spannungen zunehmen und politische Polarisierung die Werte von Demokratie und Menschlichkeit herausfordert, ist ihre Botschaft eine Aufforderung an uns alle: Haltung zeigen, klar Position beziehen und die Würde des Menschen über alles stellen.

Gerade jetzt müssen wir uns fragen: Wie gehen wir mit Erinnerungen und der Verantwortung um, die uns Zeitzeugen wie Margot Friedländer hinterlassen? Ihre Lebensgeschichte lehrt uns, dass Schweigen keine Option ist – weder im Privaten noch in der öffentlichen Debatte. Haltung zu zeigen bedeutet auch, nicht wegzuschauen, wenn Menschen diskriminiert werden oder demokratische Werte infrage gestellt sind.

Es war berührend, wie Friedländer es verstand, Menschen zu erreichen – mit Offenheit, Klarheit und Empathie. Diesen Dialog müssen wir weiterführen. Denn nur wenn wir Geschichten wie die ihre lebendig halten, können wir verhindern, dass sich Geschichte wiederholt.

Den Tod von Margot Friedländer empfinde ich – wie viele andere in diesem Netzwerk und darüber hinaus – als großen Verlust. Ihre Stimme mag nun verstummt sein, doch ihre Botschaft lebt weiter – wenn wir den Mut haben, Haltung zu zeigen.

Wenn wir dafür sorgen, dass ihre und die Stimmen anderer Holocaust-Zeitzeug:innen unvergessen bleiben.

Ihr wollt in Schulen oder Unternehmen eine Weiterbildung aufsetzen, die Erinnerungskultur und die Botschaften von Holocaust-Zeitzeuginnen beinhaltet? Nehmt Kontakt mit mir auf, ich biete das an. Das Material basiert auf eigenen Recherchen und Interviews, die ich mit Überlebenden des Holocaust zwischen 2005 und 2006 geführt habe


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    Kommunikation mit Haltung
    Alexandra Leibfried 

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