Mitarbeitende sehnen sich nach Zugehörigkeit







Zum Presseartikel von Cost & Logis

Nachhaltige Aufbruchsstimmung im Tourismus und Gastgewerbe. Auch Mut zur Veränderung ist deutlich zu spüren unter den rund 100 Teilnehmenden des Green Tourism Camp Mitte Dezember im DEKRA Congresshotel Wart/Schwarzwald. Doch in Zeiten von wirtschaftlicher Unsicherheit, gesellschaftlichem Wandel und einer anhaltenden „Polykrise“ stehen Unternehmen vor großen Herausforderungen: Wie können sie nicht nur wettbewerbsfähig bleiben, sondern auch als attraktive Arbeitgeber punkten? Die Antwort liegt in einem Begriff, der oft unterschätzt wird: Haltung.

Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit

Laut dem Gallup Report 2024 fühlt sich nicht einmal jeder fünfte Mitarbeitende seinem Unternehmen zugehörig. Diese Zahl ist alarmierend, denn emotionale Bindung und Loyalität ist nicht nur ein „nice-to-have“, sondern entscheidende Erfolgsfaktoren. Unternehmen, die diese Bindung stärken wollen, dürfen sich Menschlichkeit, Vielfalt und nachhaltige Werte nicht nur auf ihre Fahnen schreiben, sondern müssen diese aktiv leben. Mitarbeitende suchen heute mehr denn je nach Sinn, nach einer klaren Werteorientierung und nach einem Ort, an dem sie sich sicher und wertgeschätzt fühlen.

Haltung zeigen: Menschlichkeit als Strategie

Auf dem Green Tourism Camp, bei dem ich den zweiten Kongresstage mit einer Keynote eröffnen durfte, habe ich genau diese Themen adressiert. Unternehmen punkten, wenn sie klare Ziele definieren und dabei transparente Kommunikation mit dem Mut zur Offenheit verbinden. Denn Werte können nur wirken, wenn sie gemeinsam getragen und gelebt werden. Dabei spielen Aspekte wie mentale Gesundheit, Inklusion und Integration, die Umsetzung von Sustainable Development Goals (SDGs) und lebenslanges Lernen eine zentrale Rolle.

Inspirierende Beispiele gibt es bereits:

  • Accor Hotels hat sich ambitionierte Ziele gesetzt und erreicht 40 Prozent Frauenquote in ihren Führungsgremien. „Be all you are“, lautet der Claim, den Mitarbeitende zudem voll ausschöpfen können. Nicht nur Kompetenz, sondern die ganz individuelle Persönlichkeit darf eingebracht werden.
  • B&B Hotels zeigt, wie wichtig Personal Branding und Corporate Influencing sind, um Mitarbeitende zu motivieren und zu halten. Mit einem selbstkritischen Post über eine rein männlich oberste Führungsebene hat sich die Company öffentlich ein neues Ziel gesetzt. Um dies zu erreichen, arbeitet die Hotelkette mit Expert:innen der Universität Eberswalde zusammen.
  • Penta Hotels setzt auf kreative Impulse und Gestaltung aus den eigenen Reihen, um Veränderungen voranzutreiben. Diese ergeben sich über eine starke Präsenz der People & Culture-Expertin aus den eigenen Reihen, Liza Kapageridou sowie gezielte Recherche in der Belegschaft über Umfragen sowie Austausch

Diese Unternehmen haben erkannt, dass ihre Mitarbeitenden die tragende Säule sind. Wertebasiertes Handeln wird hier zur strategischen Priorität.

Der Mut zur offenen Debatte

Neben klaren Zielsetzungen brauchen Unternehmen auch den Mut, Debatten Raum zu geben. Die Diskussion über Themen wie Corporate Political Responsibility oder die Rolle der Unternehmenskultur in einer polarisierten Gesellschaft ist wichtiger denn je. Haltung bedeutet, eine klare Position zu beziehen – nicht nur nach außen, sondern auch nach innen.

Fazit: Haltung als Wettbewerbsvorteil

Unternehmen, die Raum für menschliche Verbindung und gemeinsame Entwicklung schaffen, stärken nicht nur die emotionale Bindung ihrer Mitarbeitenden, sondern legen die Basis für eine resiliente und zukunftsfähige Unternehmenskultur.

Denn: „Mitarbeitende halten“ hat viel mit Haltung zu tun. Es ist nicht genug, Werte zu definieren. Sie müssen gelebt werden – jeden Tag, von jedem Einzelnen. So wird aus einer einfachen Strategie ein echter Wettbewerbsvorteil.

Alexandra Leibfried
Alexandra Leibfried
"Starke Arbeitgeber brauchen gute Antworten auf aktuelle Herausforderungen!"