Verständigung ist kein Selbstläufer

Der Christo Rei in Lissabon ist ein Wahrzeichen des Friedens, ein Mahnmal errichtet nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Dort mit meiner Familie zu stehen, war ein besonderer Moment – und neben all den schönen Eindrücken unserer Reise ein Moment der Stille, aber auch der Reflexion. Denn gerade jetzt scheint der Glaube an Frieden und Verständigung wichtiger denn je.
Wenn ich sehe, wie gezielt mit verzerrten Realitäten Politik gemacht wird – sei es von Trump oder anderen Populisten – dann frage ich mich einmal mehr: Wie können wir uns dem entgegenstellen? Die Antwort liegt für mich in klaren Werten.
Trotz des Ohnmachtsgefühls gegenüber den aktuellen politischen Entwicklungen möchte ich mich nicht damit abfinden, dass sie einfach geschehen. Frieden beginnt mit Haltung. Mit dem Mut, Desinformation zu entlarven. Mit der Kraft, im Kleinen wie im Großen für Dialog statt Spaltung einzustehen. Mit der Überzeugung, dass Demokratie und Menschlichkeit verteidigt werden müssen. Wir diskutieren als Familie darüber, aber auch mit anderen Europäer:innen, mit denen wir ins Gespräch kommen.
Mir ist es ein Anliegen, mich für Angebote Politischer Bildung in der Arbeitswelt einzusetzen. Instrumente der Direkten Demokratie ermöglichen es uns zudem allen, etwas zu bewegen. Ein Beispiel: Mareike gr. Darrelmann, die ich vor ein paar Tagen im persönlichen Austausch kennenlernen durfte, treibt in NRW das Dialog-Format „Sprechen & Zuhören“ von Mehr Demokratie e.V. voran.
Die zunehmende Radikalisierung – landesübergreifend und in vielen Kontexten – macht es für mich unerlässlich, für eine wertebasierte Zukunft einzutreten. Es reicht nicht, an Frieden zu glauben – wir sollten ihn aktiv gestalten und nach eigenen Möglichkeiten dafür suchen. Es gibt sie.